Pressemitteilung
Lebendige Ortsmitten, Mehrfachnutzungen und Flächeneffizienz

Zoombild vorhanden

Foto: Holger Stiegler, ALE Oberpfalz

(02.07.2024) Tirschenreuth- Mehrfachnutzungen, Flächeneffizienz und die Nutzung der vorhandenen Innenentwicklungspotentiale – das sind die wesentlichen Schlüssel fürs Flächensparen. Und das schlug sich auch in einer Busexkursion durch den Landkreis Tirschenreuth nieder, zu der das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und das Flächensparmanagement an der Regierung der Oberpfalz gemeinsam eingeladen hatten.

Die Veranstaltung im Rahmen des Monats des Flächensparens der Bayerischen Staatsregierung stand unter der Überschrift „Lebendige Ortsmitten, Mehrfachnutzungen und Flächeneffizienz“. Unter den gut 50 Teilnehmern waren Bürgermeister, Stadtplaner, Architekten, Bauingenieure und Vertreter von Bauverwaltungen aus der gesamten Oberpfalz.

„Dörfer sind das Herz des ländlichen Raums. Viele Oberpfälzer Dörfer haben aber Herzkammerflimmern – sie haben einerseits mit Leerständen in den Ortsmitten und gleichzeitig mit einem hohen Flächenverbrauch an den Ortsrändern zu kämpfen“, sagte Kurt Hillinger, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, im Sitzungssaal des neuen Tirschenreuther Rathauses II. Die Kommunen müssten sich attraktiv aufstellen, um ihre Bürger zu halten oder im besten Fall Zuzug zu generieren: Dazu brauche es Softskills ebenso wie das Vorhalten von Bauflächen oder Wohnraum für junge aber auch pflegebedürftige Menschen, eine vernünftige Grundversorgung und Räume für soziale Kontakte.

„Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz hilft dabei, diese Ziele zu erreichen, lebendige Mitten in unseren Dörfern zu schaffen, landwirtschaftliche Flächen zu erhalten und dabei das Flächensparziel der Staatsregierung nicht aus den Augen zu verlieren“, betonte Hillinger. Dazu sei beispielsweise 2017 das Programm „Innen statt Außen“ aufgelegt worden, über das gezielt der Ankauf, die Modernisierung, Instandsetzung und Aufwertung von Innerortslagen gefördert werde. Mit Blick auf die Stationen der Exkursion stellte Hillinger fest: „So unterschiedlich die Projekte sind, so ist jedes einzelne ein Paradebeispiel für die Revitalisierung von Ortskernen und die Reduzierung des Flächenverbrauchs. Innenentwicklung ist essenziell für die Attraktivität und Vitalität der Dörfer. Ideell und finanziell unterstützt unser Amt rund 70 solcher Vorhaben.“ Dem pflichtete auch Walter Jonas, Regierungspräsident der Oberpfalz, bei: „Die Exkursion zeigt eindrucksvoll, wie durch innovative Konzepte und Engagement aus Leerständen lebendige und multifunktionale Räume entstehen können, die das Ortsbild und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.“

Beim Stadtrundgang durch Tirschenreuth wurde das neue Rathaus II besichtigt, das lange Zeit leer stand und jetzt als schmuckes Servicezentrum dient. Die Exkursion führte weiter zum Haus St. Elisabeth (Seniorenwohnen Plus in der Altstadt), zur Fronfeste (von der mittelalterlichen Stadtburg zum digitalen Bildungsstandort), der in Bau befindlichen Kletterhalle im ehemaligen Sudhaus, zur Kultur- und Naturlandschaft Fischhofpark (ehemalige Brachfläche) und zum Maximilianquartier (Wohnen und Gewerbe im Zentrum).

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Kleinen Kappl bei Bad Neualbenreuth führte die Tour zum ehemaligen Badehaus Maiersreuth, das heute eine Kunst- und Kulturstätte ist. Susanne Neumann vom Verein Badehaus Maiersreuth e.V. sowie Klaus Meyer, 1. Bürgermeister des Marktes Bad Neualbenreuth, und Architekt Karlheinz Beer führten durch die außergewöhnliche Anlage, die heute als Bühne, Atelier, Tanzfläche, Kunst- und Konzertraum genutzt wird. Letzte Station war der lange leerstehende Mühlenhof mitten im Ortskern von Mähring. Eigentümer Marco Eckert und Daniela Wehner vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz führten durch das denkmalgerecht sanierte Gebäude, das heute Ferienwohnungen beherbergt. Der alte Stadl wurde zum Eventstodl umgebaut. Es entstanden ein Mühlenladl und ein Café.