David Rieß, ALE Oberpfalz
(10. Juni 2024) Tirschenreuth/Triesdorf – Interessante Einblicke und Anregungen für die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) gab es für die Teilnehmer des Oberpfälzer ILE-Tages am 07. Juni 2024.
Akteure der interkommunalen Zusammenarbeit machten sich auf Einladung des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz gemeinsam auf den Weg nach Mittelfranken, um sich im Rahmen einer Exkursion Anregungen für ihre Projekte zu holen. Ein Schwerpunkt des Programms war der Austausch mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) auf dem Campus in Triesdorf mit dem Masterstudiengang Regionalmanagement. Dort werden Studierenden seit fast 20 Jahren für Führungsrollen im Bereich ländliche Entwicklung und Regionalentwicklung ausgebildet.
In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Blick über den Tellerrand der Oberpfalz: ILE-Tag goes Mittelfranken“. Der jährliche Oberpfälzer ILE-Tag, der bisher stets an einem festen Ort stattgefunden hatte, dient Vertretern der ILEs und regionalen Ansprechpartnern zum Austausch und zur Inspiration, um die Kommunen und die Region weiterzuentwickeln. „Integrierte Ländliche Entwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass über „Grenzen hinweg“ gedacht, kooperiert und Entwicklungspotenzial gehoben wird“, sagt Erik Bergner, Leiter der Abteilung Zentrale Dienste des ALE Oberpfalz.
Die Exkursion wurde deshalb genutzt, um Integrierte Ländliche Entwicklung außerhalb der Oberpfalz zu besichtigen. Es ging in die ILE Schwarzachtalplus, deren Kommunen im unmittelbaren Umfeld der Stadt Nürnberg beheimatet sind. Dabei wurden Herausforderungen und Chancen dieser ILE diskutiert und Projekte besichtigt, wie beispielsweise die Ausstattung eines Museums über das Regionalbudget, ein vom Bund gefördertes Projekt zum Coworking oder auch die Villa Flaire, eine außergewöhnliche Kultur- und Begegnungsstätte. Ebenfalls auf dem Besuchsprogramm stand die ILE Altmühl-Mönchswald-Region, deren Verantwortliche die Struktur und eine Auswahl von Projekten wie Interkommunales Kompensationsmanagement oder touristische Inwertsetzung der Region vorstellten.
Weidenbachs Bürgermeister Willi Albrecht und Merkendorfs Bürgermeister Stefan Bach führten Studierende und ILE-Akteure zu Orten mit Praxisbeispielen, an denen ILE-Fördermittel erfolgreich eingesetzt wurden. „Am besten hat es unseren Studierenden gefallen, im Laufe des Nachmittags mit den ILE-Akteuren ins Gespräch zu kommen,“ freut sich HSWT-Professorin Dr. Jennifer Gerend. Kooperationspartner des ILE-Tages war auch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Mittelfranken.
Die Integrierte Ländliche Entwicklung ist neben der Dorferneuerung, Flurneuordnung sowie verschiedenen Initiativen und Förderprogrammen eines der Schlüsselinstrumente der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Das ALE Oberpfalz unterstützt die Gemeindeverbünde von 133 Kommunen mit der ILE in planerischer, finanzieller und organisatorischer Hinsicht bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen in den verschiedensten Themenbereichen. Es profitieren bereits über die Hälfte der Oberpfälzer Kommunen von einer Mitgliedschaft in einer der 14 ILEs in der Oberpfalz. Die Gründung einer weiteren ILE wird aktuell vorbereitet.