Gewinnen Sie aus erfolgreichen Projektbeispielen neue Ideen, um daraus innovative eigene Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes in Oberpfalz zu entwickeln. Unser Amt bietet Ihnen dazu beispielgebende Projekte, die ausgezeichnet wurden oder Ihnen unsere Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung der oberpfälzischen Regionen, Dörfer und Landschaften aufzeigen. Alle vorgestellten Projekte haben gemeinsam, dass Sie die von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen erarbeiteten Ziele wiedergeben. Eine erfolgreiche Umsetzung war vielfach erst mit den Möglichkeiten des Bodenmanagements möglich.
Der letzte Bäcker hat geschlossen, die letzte Metzgerei zugesperrt und das Dorfwirtshaus gibt es auch nicht mehr. Wie eine über 400 Jahre alte, denkmalgeschützte ehemalige Mühle zum Grundstein für neues Leben und Aufblühen des sozialen Zusammenhalts werden kann, haben in Mähring Marco Eckert und viele engagierte Bürger mit Unterstützung der Kommune, des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und weiteren Fördergeldgebern demonstriert. In den vergangenen Jahren sind nicht nur Ferienwohnungen entstanden, sondern auch ein Eventstadel, ein Mühlladen und ein Café. Und die Planungen gehen weiter.
Junge Menschen reden mit, wie sie sich die Zukunft in ihrer Heimat vorstellen. Bürger entscheiden mit, wie Energie in ihrer Heimat erzeugt und vermarktet wird und wer davon wie profitiert. Das ist keine ferne Zukunftsmusik, sondern in der AOVE-Region in greifbarer Nähe oder sogar schon umgesetzt. Mit der Veranstaltung „Sag wAS“, einem Beteiligungsformat für Jugendliche, und mit der geplanten Gründung des „Regionalwerks Amberg-Sulzbach“ geht die AOVE zielstrebig den Weg voran in Richtung Mitbestimmung und Beteiligung, aber auch in Richtung lebenswerte Region und Versorgungssouveränität.
Mit der Neugestaltung des Dorfangers entstand unter intensiver Einbeziehung der Dorfgemeinschaft ein vielfältig nutzbarer Freiraum und beliebter Treffpunkt für alle Generationen. Der einfache, klare Baukörper, der sich ganz selbstverständlich in den örtlichen Kontext einfügt und die ebenso angepasste Freiraumgestaltung tragen zu einer wesentlichen städtebaulichen Aufwertung an zentraler Stelle bei und leisten einen guten Beitrag zur sozialen Dorfentwicklung.
Das 1952 errichte Vereinsheim war aufgrund seines desolaten Bauzustands nicht mehr nutzbar und vom Leerstand bedroht. Nach der gelungenen Instandsetzung steht das Vereinsheim als moderne Tagungsstätte der gesamten Dorfgemeinschaft als Treffpunkt zur Verfügung. Die Instandsetzung des „Kolpinghauses“ ist eine zeitgemäße Botschaft zum Erhalt der Grauen Energie der 1950er Jahre Bauten und zum Grundsatz des „Bewahrens und Weiterbauens“ anstelle des Abbruchs und Neubaus.
Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz steht Bürgerinnen und Bürgern wie auch Kommunen bei verschiedensten Problemen und Anliegen als starker Partner zur Seite und entwickelt mit den Menschen vor Ort maßgeschneiderte Lösungen zur Stärkung des ländlichen Raums. Mehr
Mit dem „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ unterstützt der Freistaat Bayern über die Ämter für Ländliche Entwicklung Gemeindeverbünde, denen der Titel „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ verliehen wurde. Ziel der Öko-Modellregionen (ÖMR) ist es, die Produktion und Vermarktung heimischer Bio-Lebensmittel und das Bewusstsein für regionale Identität voranzubringen. „Dafür arbeiten Kommunen, Landwirte, Verarbeiter und Verbraucher zusammen, um den ökologischen Landbau in der Region entlang der Wertschöpfungsketten weiterzuentwickeln“, sagt Kurt Hillinger, Leiter des ALE Oberpfalz. Mehr
Die Oberpfälzer Marktgemeinde Waldthurn (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) nimmt als einzige bayerische Kommune am Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2022 der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung teil. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz ist der Kommune seit vielen Jahren partnerschaftlich durch zahlreiche Projekte verbunden und hat auch bei der Erstellung der Wettbewerbsunterlagen unterstützend und beratend maßgeblich mitgewirkt. Mehr
Öffentliche Parks, Straßenränder oder Spielplätze bieten jede Menge Potenzial für Bienen, Schmetterlinge und Co. Als Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz bestärken wir Kommunen, ihre Flächen insektenfreundlich zu gestalten – und gehen selbst mit gutem Beispiel voran. Mehr
Mit dem Regionalbudget fördern die Ämter für Ländliche Entwicklung Gemeinden, die sich freiwillig im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung zusammengeschlossen haben. In der Oberpfalz wurden 2021 188 Kleinprojekte mit insgesamt mehr als einer Million Euro unterstützt. Mehr
Die Renaturierung des Tannenbaches und des angrenzenden Auenbiotopes bei Schönthal ist ein hervorragendes Beispiel für praktizierten Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Durch den mäandrierenden Verlauf wurde die natürliche Entwicklung des Baches gefördert und die Transportfähigkeit von Erosionseinträgen in vorbildlicher Weise reduziert. Die artenreiche Auenlandschaft dient bei Starkregen als natürliche Retentionsfläche. Als Feuchtgebiet speichert sie u.a. Kohlenstoff und trägt zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bei.
Der prägnante Bau aus dem 17. Jahrhundert erlangte mit der respektvollen Sanierung durch die Eigentümer seine historische Erscheinung zurück. Zusammen mit dem naturnah gestalteten Außenbereich wird das Mühlengebäude wieder zum attraktiven Identifikationsmerkmal im Ortskern. Die Eigentümer schufen hochwertigen und zeitgemäßen Wohnraum sowie Büroflächen.
Das letzte in der Oberpfalz im Original verbliebene Hüthäusl ist für die Dorfgemeinschaft Kleinschönbrunn ein Zeugnis der Lebens- und Arbeitsbedingungen vergangener Zeit. Mit äußerst behutsamen Eingriffen ist es gelungen, das Gebäude neu zu nutzen, ohne dessen historische Identität zu beeinträchtigen. Das Gebäude ist in kurzer Zeit als Treffpunkt für Jung und Alt weit über die Gemeinde hinaus bekannt geworden.
Nach über 20 Jahren Leerstand konnte durch eine qualitätsvolle Generalsanierung ein wichtiges bauliches Zeugnis erhalten und mit neuem Leben gefüllt werden. Bei der denkmalgerechten und energetischen Instandsetzung kamen traditionelle Handwerkstechniken zum Einsatz und Dank des großen Engagements der Bürgerschaft erstrahlt der Dreiseithof heute in neuem Glanz. Die denkmalgeschützte, einstige Hofstelle bietet nun ein vielseitiges Raum- und Veranstaltungsangebot für die Dorfgemeinschaft.
Das jahrzehntelang leerstehende Ökonomiegebäudes des barocken Klosterareals wurde zum Haus der Dorfkultur und beherbergt eine Wohnung. Mit der Instandsetzung wurde ein wesentliches Element eines Denkmal-Ensembles von europäischem Rang erhalten und mit seiner neuen Funktion langfristig gesichert.
Gailsbach zeigt sich heute als grüne Oase. Dazu tragen die naturnah gestalteten Wasserrückhalteprojekte bei, die die Überschwemmungssituation entschärfen und gleichzeitig Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind. Bodenordnung und Feldwegebau erleichtern heute die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft erheblich. Im Dorf wurde der Ortskern neugestaltet und ein Nahwärmenetz verlegt. Der Ort hat sich zu einem attraktiven, liebens- und lebenswerten Raum für Jung und Alt entwickelt.
Ursensollen bietet Vögeln und Fledermäusen ein perfektes Zuhause. Dies kommt nicht von ungefähr, denn die Gemeinde Ursensollen und die Dorferneuerung haben viele Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt umgesetzt, die sich mosaikartig zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Dabei haben sie alte Bauwerke umgestaltet und neue Unterschlupf- und Brutmöglichkeiten geschaffen. Jugendliche aus der ganzen Welt haben bei der Umsetzung mitgearbeitet und zu einem gelungenen internationalen Austausch beigetragen.
Das Augusthochwasser 2002 verursachte in Raigering und Kümmersbruck große Schäden. Dies war für vier benachbarte Kommunen entlang des Krumbachs Anlass in einer Integrierten Ländlichen Entwicklung zum Hochwasserschutz und zur Gewässerentwicklung zu kooperieren. Jetzt besteht ein gemeindeübergreifendes Konzept für ein 100-jährliches Hochwasser. In der Flurneuordnung wurde die Hauptmaßnahme mit vier Bodenwellen zur Rückhaltung von 180000 m³ Wasser bereits umgesetzt. Beim 20-jährlichen Hochwasser im Juni 2013 funktionierte alles wie geplant.
Auslöser für die interkommunale Zusammenarbeit war das Pilotprojekt „Grenzenlos Radeln im Landkreis Tirschenreuth“ des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums im Jahr 2002. Die beteiligten Kommunen haben erkannt, dass gemeinsames Handeln jeden Einzelnen stärkt. Die Entwicklung der Steinwald-Gemeinden wurde seit dem Mittelalter von der Lage als Grenzregion zu Böhmen bzw. dem heutigen Tschechien geprägt. Mit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 eröffneten sich faszinierende Aspekte für diese Region in der Mitte Europas.
Die Instandsetzung und Wiederbelebung des ehemaligen Oberpfälzer Kleinbauernhauses aus dem Jahre 1730 ist ein bedeutender Beitrag für den Fortbestand eines mittlerweile selten gewordenen Haustyps der regionalen Hauslandschaft. Dem außerordentlich hohen Engagement der Eigentümer ist es zu verdanken, dass das denkmalgeschützte Gebäude trotz des sehr schlechten baulichen Zustandes als prägendes Gebäude am Ortsrand langfristig gesichert werden konnte.
Der demographische Wandel mit mehr alten Menschen, Bevölkerungsrückgang, veränderten Familienstrukturen und fehlenden Einrichtungen hat oftmals zur Folge, dass ältere und pflegebedürftige Menschen nicht zu Hause bleiben können. Mit diesen Herausforderungen kämpfen viele Gemeinden im ländlichen Raum, auch Markt Waldthurn. Dies wollten die Verantwortlichen in der Gemeinde nicht einfach hinnehmen – sie packten die Probleme an und sind neue Wege gegangen. Jetzt belebt das neue Gesundheits- und Pflegezentrum die Ortsmitte Waldthurns.
Die Sanierung und Wiederbelebung des denkmalgeschützten ehemaligen Wohnstallhauses aus dem späten 18. Jahrhundert ist ein sehr bedeutender Beitrag zur Sicherung und für den Fortbestand einer regional prägendenden Hauslandschaft. Mit der umfassenden Sanierung hat der Bauherr ein vom Verfall bedrohtes Gebäude einer zeitgemäßen Wohnnutzung zugeführt und an ortsbildprägender Stelle langfristig gesichert.
Der denkmalgeschützte Vierseithof ist einer der wenigen seiner Art im Landkreis, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Mit dem Erwerb des nach langem Leerstand völlig maroden Anwesens und seiner qualitätvollen Sanierung haben die Bauherren einen wesentlichen Beitrag geleistet, ein kulturhistorisch einzigartiges Anwesen langfristig zu erhalten. Die neu geschaffene Wohnkultur auf höchstem Niveau beweist überzeugend die Vereinbarkeit von Tradition und Moderne.
Vor über 100 Jahren wurde das Gebäude als Stall und Teil einer Hofstelle errichtet - nun hat es als Gemeinschaftshaus zentrale Bedeutung für die 145 Einwohner des Dorfes. Die neue Gemeinschaftsstätte hat die Gemeinde von dem Eigentümer des landwirtschaftlichen Anwesens für 30 Jahre gepachtet. Nach der gelungenen Sanierung und Umnutzung kann hier nun der gegründete Verein „Dorfgemeinschaft Atzmannsricht e.V“ das Gemeinschaftsleben des Dorfes pflegen.
Auslöser für den Entschluss, die Entwicklung der Region gemeinsam voranzutreiben, waren der Strukturwandel in der Landwirtschaft, der Verlust von Arbeitsplätzen durch die Stilllegung der Maxhütte, die Randlage am Truppenübungsplatz Grafenwöhr und ungünstige Verkehrsanbindungen an überregionale Wirtschaftsräume. Zehn Teilnehmergemeinschaften der Flurneuordnung gründeten dazu überörtliche Arbeitskreise, aus denen die Integrierte Ländliche Entwicklung entstand.
Ursprünglich verfolgte die Gemeinde Gleiritsch mit dem Antrag auf Dorferneuerung nur das Ziel, den Dorfplatz neu zu gestalten und die Ortsstraßen auszubauen. Aber schon beim ersten vorbereitenden Dorfrundgang wurde klar: die Bürger wollen wieder einen Laden im Ort haben. Das letzte Lebensmittelgeschäft hatte 2001 geschlossen. Gemeinde und Bürger nutzten die Chance der Dorferneuerung und bewiesen bei der Realisierung des im Herbst 2012 eröffneten Dorfladens großes Engagement. Der Laden ist aber mehr als eine Einkaufsmöglichkeit.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und der demografische Wandel mit all seinen Auswirkungen waren auch in Kollersried, einem vitalen Ort mit knapp 200 Einwohnern, deutlich zu erkennen. Um die Probleme im Ort und in der Flurlage anzupacken, wurde im Jahr 2000 die Flurneuordnung und Dorferneuerung Kollersried angeordnet. Die Kollersrieder waren von Anfang an sehr engagiert, kreativ und innovativ. Gemeinsam wurden Visionen erarbeitet und umgesetzt nach dem Motto "Wir sind Kollersrieder und gemeinsam sind wir stark".
Mit Beginn der Flurneuordnung initiierten die Fuhrner eine Flurwerkstatt, um dem großen Interesse der 126 Dorfbewohner an der Neugestaltung ihrer Heimat gerecht zu werden. Sensibilisiert durch zahlreiche Flurbegehungen und Exkursionen wurde weitblickend klar, dass eine sinnvolle Flurneuordnung das ferne und trotzdem dringende Thema Umgehungsstraße nicht aussparen kann. Alle Bürger zogen an einem Strang. Fazit: Das hervorragende Bürgerengagement ersetzte ein Unternehmensverfahren und Bodenmanagement vereinte private und öffentliche Interessen.
27 Anwesen, 27 Vollerwerbsbetriebe – das war Engelsberg 1985. Heute: 27 Anwesen, 3 Vollerwerbsbetriebe, 10 Nebenerwerbsbetriebe. Trotz dieses Rückganges der landwirtschaftlichen Betriebe sind die Engelsberger Waldbauern geblieben und weiterhin fasziniert vom Rohstoff Holz. Zusammen realisierten alle 27 Waldbauern ein Projekt, das eine eigenständige Wärmeversorgung ermöglicht und die nachhaltige Waldbewirtschaftung sichert: das gemeinschaftlich gebaute und genossenschaftlich betriebene Hackschnitzelheizwerk für das 110-Einwohnerdorf Engelsberg.