David Rieß, ALE Oberpfalz
(08.04.2025) Tirschenreuth, Lkr. Tirschenreuth - Acht leuchtende Beispiele für die vorbildhafte Sanierung und Revitalisierung ortsbildprägender Gebäude sowie für herausragende zeitgenössische Architektur in oberpfälzischen Dörfern wurden jetzt vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz ausgezeichnet. „Die Projekte dokumentieren beispielhaft den Erhalt des baukulturellen Erbes in den Orten und den Willen zur Innenentwicklung“, sagte Behördenleiter Kurt Hillinger bei der Feier im Großen Saal des Amtes.
Die gewürdigten Projekte sind Preisträger des erstmals durchgeführten Oberpfälzer Wettbewerbs „Bewahren – gestalten 2025“. Ausgezeichnet wurden folgende private und öffentliche Projekte, die allesamt bei der Realisierung mit erheblichen Fördermitteln des ALE Oberpfalz unterstützt wurden:
Das ehemalige Bade- und Schulhauses Maiersreuth (Markt Bad Neualbenreuth/Landkreis Tirschenreuth) wurde zum Kulturzentrum weiterentwickelt, in Wernersreuth (Markt Bad Neualbenreuth/Landkreis Tirschenreuth) wurde das Historische Pfarrhofgebäude saniert. In Pittmannsdorf (Stadt Hemau/Landkreis Regensburg) ist ein Jurastadel mit Kalkplatteneindeckung saniert und zum Standort für Direktvermarktung umgenutzt worden. Aus dem ehemaligen Pfarrhaus in Mintraching (Landkreis Regensburg) ist ein Gemeinschaftshaus mit Wirtsstube geworden. In Kruppach (Gemeinde Mühlhausen/Landkreis Neumarkt) ist ein historischer Stadel saniert und dabei zum Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert worden. Die ehemalige Pension Sonnenhof in Rimbach (Landkreis Cham) erfährt eine neue Nutzung als Betreute Wohngemeinschaft mit Arztpraxis. In Tännesberg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) wurde ein Wohn- und Geschäftshaus im Marktplatzensemble so hergerichtet, dass es als Polsterei sowie als Wohnraum genutzt wird. Ein historischer Vierseithof in Hundsbach (Stadt Waldsassen/Landkreis Tirschenreuth) ist zeitgemäß saniert worden und wird als Wohnung sowie als Gewerbeeinheit genutzt.
Mit viel Engagement und Mut hätten die Bauherren dafür gesorgt, charakteristische Gebäude im Ort zu erhalten und zeitgerecht zu nutzen oder mit moderner Architektur ländliche Baukultur weiterzuentwickeln. „Sie haben moderne Wohnverhältnisse und zeitgemäße Nutzungskonzepte geschaffen. Sie haben alten Gebäuden neues Leben eingehaucht oder ganz neue Akzente in den Dörfern gesetzt“, sagte Behördenleiter Hillinger. Als wesentlichen Aspekt der Projekte nannte er auch einen verminderten Flächenverbrauch: Denn durch die Sanierung und Umnutzung von bestehenden Gebäuden auf bereits bebauten Grundstücken werden keine Flächen an anderer Stelle für Wohnraum, Gemeinschaftshaus oder Gewerbe benötigt.
Die hausinterne Jury des ALE Oberpfalz hat sich bei ihrer Entscheidung eng an die Kriterien des Staatspreis-Wettbewerbs „Ländliche Entwicklung in Bayern 2025“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus angelehnt. Das oberste Prinzip hierbei lautet, dass die Bauvorhaben beispielgebend sind für die nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse in den Dörfern und den Erhalt des eigenständigen Charakters ländlicher Siedlungen.
Von den acht Preisträgern aus der Oberpfalz hat die Jury des ALE Oberpfalz die Projekte aus Maiersreuth, Kruppach, Hundsbach und Tännesberg für den Ministeriums-Wettbewerb weitergemeldet. Vermutlich Ende April/Anfang Mai wird durch das Ministerium bekannt gegeben, wer die Staatspreise 2025 bekommt. Die Oberpfälzer Preisträger bekamen jeweils eine Urkunde des Amtes sowie eine Glasplakette der Ländlichen Entwicklung in Bayern überreicht.