193 Kleinprojekte in der Oberpfalz mit Regionalbudget 2022 gefördert
(20. Dezember 2022) Tirschenreuth/Oberpfalz – Mit dem Regionalbudget fördern die sieben bayerischen Ämter für Ländliche Entwicklung Gemeinden, die sich freiwillig im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammengeschlossen haben.
„Die ILE ist neben der Dorferneuerung, der Flurneuordnung und verschiedenen Initiativen und Förderprogrammen eines der Schlüsselinstrumente der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung zur nachhaltigen Verbesserung und zur Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen im ländlichen Raum“, sagt Kurt Hillinger, Leiter des ALE Oberpfalz.
ILE-Zusammenschlüsse in ganz Bayern können sich seit 2020 jährlich für ein Regionalbudget zur Realisierung von Kleinprojekten bewerben, die der Umsetzung des jeweiligen Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) dienen, im Gebiet des ILE-Zusammenschlusses liegen und mit deren Durchführung noch nicht begonnen wurde. Unter den Begriff „Kleinprojekte“ fallen Projekte, deren förderfähige Gesamtausgaben 20.000 Euro nicht übersteigen. In der Oberpfalz nutzten 2022 alle 14 ILEn das Regionalbudget und unterstützten damit 193 Kleinprojekte. Insgesamt bezuschusste das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz diese Projekte mit 1,09 Millionen Euro. „Die geförderten Maßnahmen kommen direkt den Bürgern zugute. Mit den Projekten gestalten sie unmittelbar ihr Lebensumfeld. Dadurch steigt auch die Lebensqualität im ländlichen Raum“, betont Hillinger.
Im Folgenden ist aus den ILEn in der Oberpfalz je ein gefördertes Kleinprojekt aufgeführt:
Foto: ALE Oberpfalz
Verschönerung Dorfplatz Eglasmühle, Träger: Stadt Berching
Der kleine Dorfplatz im Ort Eglasmühle wurde etwas aufgehübscht und mit einer Sitzgelegenheit aufgewertet. Am imposanten Flurkreuz wurde die Fläche gepflastert und eine Sitzgarnitur aus Jura-Stein eingerichtet. Der Platz wurde zudem durch eine Hecke eingesäumt. Dort kommen immer wieder Spaziergänger und Radfahrer vorbei und erholen sich. Gerade im Sommer wird der schattige Platz gerne aufgesucht.
Foto: ALE Oberpfalz
Mobile Bühne mit Überdachung, Träger: Gemeinde Tiefenbach
Die Gemeinde Tiefenbach pflegt ein sehr aktives kulturelles Leben, bei dem Vereine eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus wird das Thema „Klöppeln“ als immaterielles Kulturerbe in Tiefenbach grenzüberschreitend lebendig gehalten. Die Kommune hat deswegen eine überdachte „mobile Bühne“ angeschafft. Diese soll sowohl an Vereine für verschiedene Veranstaltungen ausgeliehen werden, aber auch für die Kommune selbst bei Anlässen wie beispielsweise Weihnachts- und Kunsthandwerkermarkt oder Kultur-Events eingesetzt werden. Darüber steht die Bühne auch für Veranstaltungen von Kindergarten und Schule zur Verfügung sowie im grenzüberschreitenden Bereich – zum Beispiel bei Klöppelveranstaltungen mit der Partnerstadt Sedlice. Je nach Einsatzort ist auch ein barrierefreier Zugang für die Zuschauer möglich.
Foto: ALE Oberpfalz
Überdachung beim Gemeinschaftshaus der Dorfgemeinschaft Lederdorn, Träger: Gemeinde Chamerau/FC Lederdorn
Beim Gemeinschaftshaus der Dorfgemeinschaft Lederdorn wurde der Außenbereich mit einer Überdachung neugestaltet und aufgewertet. Die Örtlichkeit wird nun verstärkt für Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft mit Gästen aus den Nachbargemeinden sowie als Treffpunkt und Regen- sowie Sonnenschutz für Besucher des angrenzenden Spielplatzes und des überregional genutzten Sportplatzes verwendet. Außerdem wird das Gelände bei der Jugendfreizeit der Gemeinde Chamerau in den Sommerferien sowie für Kinder- und Jugendangebote in der Ferienzeit einbezogen.
Foto: ALE Oberpfalz
Tag der offenen Tür und Jugend-Triathlon, Träger: Schützengesellschaft 1870 Eschlkam
Die Schützengesellschaft 1870 Eschlkam konnte bei ihrer Jugendarbeit in den letzten Jahren eine gute Entwicklung verzeichnen und erfreut feststellen, dass die Kinder und Jugendlichen durch das Schießtraining bereits früh eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit (Mentaltraining) und den verantwortungsvollen Umgang mit dem Sportgewehr erlernen. Nach der langen und speziell für die Jugend schwierigen Corona-Zeit wollte der Verein bei einem „Tag der offenen Tür“ in einer grenzüber-greifenden Veranstaltung zu einem gemütlichen Beisammensein von Jung und Alt einladen. Den Höhepunkt bildete ein Jugend-Triathlon mit Dosenwurf-Bude, Schüsse aufs Biathlonscheiben-System sowie Dartpfeile-Wurf.
Foto: ALE Oberpfalz
"Sag was“, Träger: Gemeinden Hahnbach, Hirschau und Edelsfeld
Junge Menschen zwischen zwölf und achtzehn Jahren sollen aktiv in ihrer Kommune mitwirken und sich an der Gestaltung ihrer Heimat beteiligen. Im Rahmen einer Konferenz konnten sie Kritik, Wünsche und Ideen u.a. zur Freizeitgestaltung und Infrastruktur in ihrer Kommune äußern. Die Ergebnisse wurden und werden in den politischen Gremien besprochen und realisierbare Vorschläge gemeinsam mit den Jugendlichen umgesetzt. So entsteht eine attraktive sowie aktive Jugendpolitik und die Identifikation mit der Region wird gefördert. Dies erhöht die Bleibeperspektive junger Menschen und damit die Vitalität einer Kommune. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem KJR Amberg-Sulzbach, der KoJa sowie den AOVE-Kommunen Hahnbach, Hirschau und Edelsfeld umgesetzt.
Foto: ALE Oberpfalz
DWK Kultursommer, Träger: Stadt Wörth an der Donau
Der Zusammenschluss „Donau.Wald.Kultur“ veranstaltete einen Kultursommer in der Region mit fünf hochklassigen Konzerten. Die Stadt Wörth an der Donau hat die Projektträgerschaft stellvertretend übernommen: Vier Monate lang, von Juni bis September, lockte der „Donau.Wald.Kultursommer“ an verschiedenen Orten mit attraktiven, musikalisch frischen und kurzweiligen Veranstaltungen. Sie fanden im Freien sowie in Hallen und Sälen statt. Bayerische Musik wechselte sich ab mit Blasmusik aus Film, Jazz und Klassik, A-Capella-Pop mit Weltmusik und Naturklängen.
Foto: ALE Oberpfalz
Vitalparcours, Träger: Stadt Oberviechtach und Goldmacher e.V.
Der noch junge Bürgerbeteiligungsverein „Goldmacher“ bietet die Möglichkeit, sich selbst in Projekte in der Heimatkommune einzubringen. Aus dem örtlichen Handball- und Tischtennisverein heraus entstand im Pandemiejahr 2020 im Zuge der Sportstättenschließungen die Idee, die körperliche Ertüchtigung verstärkt an die frische Luft zu verlagern. Die beiden Vereine stellten die Übungsanleitungen zum Nachmachen auf ihre Webseiten, sodass jeder, der wollte, auch darauf zugreifen konnte. Nachdem diese Anleitungen recht großen Anklang im Lockdown fanden, wandten sich die Vereinsvertreter mit der Idee, einen festen Parcours anzulegen, an den Goldmacher e.V. und die Stadt Oberviechtach. Auf insgesamt sechs Routen zwischen vier und sieben Kilometern Länge kann sich nun ein jeder an verschiedenen Stationen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad effektiv und kostenfrei sportlich betätigen.
Foto: ALE Oberpfalz
Streuobstwanderweg Stierberg, Träger: Heimatverein Betzenstein und Umgebung e.V.
Der Streuobstweg in Stierberg wurde vor langer Zeit eingerichtet. Da alles „in die Jahre gekommen“ war, musste der Weg komplett neu ausgestattet werden: mit zehn Infoschildern, 47 Sortenschildern, acht Infotafeln und zwei Waldsofas.
Streuobst war vor Ort schon vor dem Streuobstpakt ein wichtiges Thema, da in Stierberg ein besonders großer Bestand zu verzeichnen ist, der auch vom Landschaftspflegeverband und Landesbund für Vogelschutz als bedeutend erachtet wird. Eine zeitgemäße und thematisch aktualisierte Darstellung war angebracht: So werden, neben der begleitenden Flora und Fauna, vor allem der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und der Wert eines intakten Lebensraums herausgestellt.
Foto: ALE Oberpfalz
Kindererlebnisspielplatz, Träger: Stiftung Kultur- und Begegnungszentrum u. Umweltstation Abtei Waldsassen
Im Jahr 2022 wurde der naturorientierte Kindererlebnisspielplatz im Kloster- und Naturerlebnisgarten der Umweltstation des KuBZ durch neue Elemente aus nachhaltigen Materialien erweitert. Dazu gehörten unter anderem der Sandspielbereich mit nachhaltigen Spielelementen, Balancierelemente sowie eine Nestschaukel.
Foto: ALE Oberpfalz
Sanierung des Schlachthauses in Oberbibrach, Träger: Selwa g´macht – Lebensmittel und Handwerksverein Oberbibrach e.V.
Die Sanierung des in die Jahre gekommenen alten Schlachthauses der Dorfgemeinschaft hat sich der 2019 gegründete Verein „Selwa g´macht“ zur Aufgabe gemacht. Ziel des Vereins ist es, die handwerkliche Herstellung und das Haltbarmachen von Lebensmitteln wieder in den Vordergrund zu rücken und das Wissen an die jüngere Generation und an Interessierte zu vermitteln. Um das Schlachthaus wieder für die Lebensmittelherstellung nutzen zu können, wurde das Dach erneuert, die Fassade saniert und das Eingangstor ausgetauscht. Außerdem wurden die Kühlraumtüren erneuert.
Foto: ALE Oberpfalz
GPS-Wandertracks, Träger: Gemeinde Flossenbürg
Auf moderne digitale Wanderangebote im Einklang mit der Natur- und Kulturlandschaft setzt die Gemeinde Flossenbürg mit den GPS-Wandertracks. Ein Beispiel dafür ist der „Weg des Granits“ mit vielen Infotafeln. Darüber hinaus wurden unter anderem so genannte „Steinhauergeschichten“ geplant, vorbereitet und aufgezeichnet: Darin wird von Flossenbürgern der Abbau des für die Gemeinde prägenden Bodenschatzes erläutert und so das Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet. Abrufen lassen sich die Geschichten vom Smartphone unterwegs sowie gleichermaßen am heimischen PC.
Foto: ALE Oberpfalz
Naturnahe Gestaltung und Sanierung der Premerzhofener Quelle, Träger: Markt Breitenbrunn:
Im Tal der Unterbürger Laber entspringt die Premerzhofener Quelle, gelegen an der Wander- und Radstrecke „Labertalweg“ sowie dem regionalen Wasser- und Mühlenweg (Jurasteig) im Naturpark Altmühltal. Die Quelle war zugewachsen, die Informationstafel in die Jahre gekommen und durch schlechte Kennzeichnung parkten Autos zu nah am Gewässer, was zur Bildung von Matsch am Wegrand führte. Deshalb wurden die Quelle und das Umfeld saniert, ausgelichtet und begrenzt. Eine Sitzbank aus Naturstein (Pfraundorfer Dolomit) lädt zum Verweilen in der Idylle ein. Die neue Informationstafel erklärt die Entstehung der Quelle, das bestehende Steinkreuz bleibt erhalten.
Foto: ALE Oberpfalz
Ausbau der Wachstation am Badesee Sandoase, Träger: Wasserwacht-Ortsgruppe Bruck i.d.OPf.
Da die Nutzung des Badesees Sandoase Sulzbach immer beliebter wird, wurde der Ausbau der bestehenden Wachstation notwendig und der Container um eine Dachterrasse ergänzt. Hierzu wurde ein Bodenbelag verlegt, ein Geländer montiert, sowie ein – für heiße Sommertage notwendig – Sonnensegel angeschafft. Die neue Wachposition während der Aufsichtszeit ist über eine mobile Treppe zu erreichen. Durch das Kleinprojektevorhaben kann ein besserer Überblick über den See mit den Badegästen und der angrenzenden Liegewiese, insbesondere bei hohen Besucherzahlen, gewährleistet werden. Mit der neuen, erhöhten Wachposition steigt gleichzeitig die Präsenz des Aufsichtspersonals. Gefördert wurden die Material- und Anschaffungskosten, die Umsetzung des Kleinprojektes erfolgte in Eigenleistung durch engagierte Mitglieder der örtlichen Wasserwacht-Ortsgruppe Bruck.
Foto: ALE Oberpfalz
Picknick-Garnituren und Ruhebänke, Träger: Gemeinde Krummennaab
Für den Bürgerpark Krummennaab wurden im Rahmen des Regionalbudgets Picknick-Garnituren angeschafft und aufgestellt. Außerdem wurden für den kommunalen Wanderweg „Bankerlrunde“ Ruhebänke installiert.